CURRICULUM VITAE – eine Bauanleitung (2010)

Von der Vielseitigkeit von Lebensentwürfen, von dem „Sich-Verstecken“ im eigenen Leben, von Verdrängung verborgener Wünsche und Ängste. Aber vor allem von der Kraft, die es braucht, sie zuzulassen.
Die Bühne – ein Müllhaufen. Pappe, Papierfetzen, Holz und Werkzeuge fliegen herum. Zwei Tänzer, Mann und Frau bauen und gestalten daraus ihr Heim, ihr Leben mit Vorgarten, Einbauküchen und lila Tischdecken. Barbie und Ken, künstliche Figuren, die überglücklich in einer perfekten Plastikwelt leben, mit selbst gesetzten Prioritäten wie Schönheitsfanatismus und Sauberkeitswahn, versteift in übertrieben pompöser Kleidung. Eine weitere Figur, ein Lebemann, suhlt sich wohlig im Müll und läßt es sich gut gehen. Er wandelt und handelt in den Lebensräumen von Mann und Frau, manipuliert die beiden in ihren festgefahrenen Lebenswirklichkeiten. Liebevolle Gesten, lösen bei den beiden unbekannte Sehnsüchte aus und zwingen sie, Dinge zu sehen, vor denen sie die Augen verschließen, so dass sie Stück für Stück gezwungen werden, sich mit sich selbst auseinander zu setzen.

Festivalzeitung 100° 2010
GEBURTSORT THEATERHAUS BERLIN MITTE

“17 Gruppen des 100°-Festivals proben im Theaterhaus am Märkischen Ufer. Ein Besuch vier Wochen vor „Geburtstermin“ der Projekte. Ein eisiger, verschneiter Sonntagnachmittag, vier Wochen vor Beginn des 100°-Festivals. Die beteiligten Gruppen haben mit den Proben begonnen. 22 der 120 Gruppen die beim 100° auftreten, haben dafür Proberäume im Theaterhaus Berlin Mitte gemietet. (…) Lukas Besuch und Janne Gregor (…) proben im ersten Stock ihr Stück „Curriculum Vitae – eine Bauanleitung“. Vor zwei Jahren gewannen sie (…) beim 100° den Publikumspreis, in diesem Jahr treten sie zusammen mit Lukas’ Bruder Frieder (…) auf. Ein ferngesteuerter Spielzeughubschrauber surrt durch den Raum, Häuserfragmente aus Pappkartons stehen auf der Probebühne und Janne wirft sich schnell ein Teil ihres Kostüms über: Ein hüfthohes Kinderzelt ist das Rockgerüst, über das sie violetten Stoff legt. „Wir wollen das Aufeinanderprallen von Normen und Werten einer oberflächlichen Formwelt mit einer direkten, lustvollen Triebwelt zeigen“, erklärt Lukas. Frieder, der ein Down-Syndrom hat, spielt dabei die Lustwelt. (…)” Von Barbara Behrendt


VON UND MIT Janne Gregor, Lukas Besuch, Frieder Besuch  CO-REGIE Anne-Rebekka Düsterhöfft  BERATUNG BÜHNENBILD Werner Wallner, Sophiensaele Berlin Mitte

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